Sonntag, 7. Februar 2016

Falsches, das einer Erwiderung bedarf – Gegendarstellung zum Donaukurier-Artikel „Mit Grüßen an den Verfassungsschutz“ vom 4.2.2016:



Das ist unsere Gegendarstellung zu dem Artikel des Donaukurier vom 4.2.2016:

In dem Artikel „Mit Grüßen an den Verfassungsschutz“ vom 4.2.2016 stellt Herr Christian Silvester vom Donaukurier, Lokalredaktion Ingolstadt, eine Reihe von Behauptungen über die Kämpfende Jugend Ingolstadt (KJI) auf, die schlicht nicht stimmen.  Dazu erklärt das KJI-Plenum:

Die Kämpfende Jugend Ingolstadt ist kein Nachfolgeprojekt der linksjugend Ingolstadt

Der Donaukurier erweckt, wahrheitswidrig, den Eindruck, dass die Kämpfende Jugend Ingolstadt ein Nachfolgeprojekt der Linksjugend Ingolstadt sei. Das ist, wie wenige Minuten Recherche gezeigt hätten, falsch: Die KJI wurde knapp 5 Monate vor Auflösung der Linksjugend Ingolstadt gegründet und ist ein Zusammenschluss einer großen Anzahl Jugendlicher aus unterschiedlichen Gruppierungen. Darunter Mitglieder der Linkspartei, von La Resistance Ingolstadt, von verdi, GEW, IG Metall, IG BCE, und vielen anderen linken und antifaschistischen Gruppierungen. Eine Nachfolgeorganisation zur Linksjugend ist sie nicht, stattdessen ein Jugendstammtisch, der linken Jugendlichen aus unterschiedlichen Zusammenhängen eine Anlaufstelle und ein Diskussionsforum bietet.

Der Sozialismus ist keine radikale Forderung, sondern ergibt sich aus der sozialen, politischen und ökonomischen Situation als unmittelbare Notwendigkeit!

Es ist schon bezeichnend, wenn jemand der uns gar nicht kennt, meint wir seien „sehr unangenehm“. Von welcher „immer härteren Radikalisierung“ in der „linken Szene“ Ingolstadts besagte Person, die sich ehemals im „Umfeld der Linksjugend“ aufgehalten haben will, spricht ist uns auch unklar. Für uns ist der Kapitalismus nicht das Ende der Geschichte. Wir wissen, dass er eines Tages überwunden wird weil dieses Gesellschaftssystem, das auf der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beruht, der großen Masse keine Zukunft bieten kann! Eine solche „radikale“ Position ist aber in Ingolstadt keineswegs neu! Sie ist seit den Anfängen der organisierten Arbeiterbewegung, seit der Gründung der ersten Arbeiterorganisationen, seit der Gründung des ersten Ortsvereins der damals noch marxistischen SPD, auch auf der Schanz heimisch! Seit über 150 Jahren weht die rote Fahne der Arbeiterbewegung, die Fahne des Sozialismus auch in Ingolstadt. Und das wird auch immer so bleiben!
Wer die unversöhnliche Kritik am Kapitalismus als „radikal“ bezeichnet, der sei gefragt wieso denn heute Millionen Menschen auf der Flucht vor dieser kapitalistischen Barbarei sind! Selbst der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman, ein ausgesprochen bürgerlicher Mensch, attestiert dem Kapitalismus alles andere als eine rosige Zukunft! Wir sind keine Menschen die nur von einer besseren Welt träumen, aber nicht wissen wo sie sie suchen sollen! Wir wissen, dass die Zukunft dem Sozialismus gehört! Mit dieser Erkenntnis beziehen wir aber keineswegs die Position irgendeiner gesellschaftlichen Randgruppe sondern befinden uns in bester Gesellschaft mit der überwiegenden Mehrheit der lohnabhängig Beschäftigten in Deutschland. 88 % der Bevölkerung unseres Landes glaubt nicht mehr dass der Kapitalismus in der Lage ist die soziale Balance in unserer Gesellschaft zu gewährleisten! (DIE ZEIT 18.08.2010) Und mehr noch: 80 % der Menschen in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und 72 % der Menschen in Westdeutschland sagen, sie hätten kein Problem damit im Sozialismus zu leben, so lange es sozial gerechter zugeht als jetzt! (SPIEGEL Online 15.03.2010) Wir sagen: Recht haben sie!

Die KJI betreibt keinen Personenkult!

Der Sozialismus ist wie Bertolt Brecht sagte, das Einfache, das schwer zu machen ist.
Insofern erkennen wir natürlich an, dass es bei den bisherigen Versuchen, eine sozialistische Gesellschaft zu errichten, viele Fehler, Deformationen und Kritikwürdiges gab. Das ändert aber nichts daran, dass die sozialistische Sowjetunion, die DDR und die anderen sozialistischen Staaten berechtigte Versuche waren, der Barbarei eines Systems, das alles dem Profit unterordnet, eine echt menschliche Perspektive entgegenzusetzen! Aus den Fehlern und Niederlagen dieser Staaten gilt es Lehren zu ziehen. Das gilt für uns unabhängig von der Frage, welche Führungspersönlichkeiten die Politik dieser Staaten geprägt haben! Insofern ist bei uns für eine „Verherrlichung“ einzelner Personen, wie man sie uns vorwirft, kein Platz!

Wer uns „Pöbeleien gegen Israel“ vorwirft, hat keine Ahnung!

Viertens: Wer uns vorwirft, wir würden gegen Israel „pöbeln“, der hat nun wirklich keine Ahnung! Als überzeugte Antifaschisten kämpfen wir konsequent gegen jede Art von Antisemitismus, Rassismus und völkischer Ideologie! Solange das jüdische und das palästinensische Volk nicht friedlich und sicher in einem Staat leben kann und das auch will – wir maßen uns nicht an zu beurteilen was die beiden Völker dazu unternehmen müssen – ist es die Aufgabe jedes aufrechten Menschen das Existenzrecht des Staates Israel zu verteidigen! Aus dem Holocaust und der Verfolgung der Juden durch den deutschen Nazismus ergab sich die Gründung des Staates Israel als Notwendigkeit:  Ohne Ausschwitz kein Staat Israel!

Offensichtlich zitiert der DK die Kreissprecherin der Partei DIE LINKE falsch:

 Zudem bestätigte uns Liliana LaPerna am 4.2.2016, dem Tag des Erscheines des Artikels, in einem Gespräch, dass sie dem Donaukurier gegenüber mit keinem Wort über die Kämpfende Jugend oder die Situation im Jugendverband der Partei sprach. Sie erklärt außerdem, dass ihr Vorgänge innerhalb der Kämpfenden Jugend unbekannt sind und sie sich deshalb auch nicht von ihnen distanzieren kann. Offensichtlich zitiert der DK also LaPerna , die Kreisvorsitzende der Linkspartei ist, bewusst falsch.

Insgesamt stellen wir fest, dass Ihr Artikel voller Unwahrheiten und Lügen steckt, die dazu angetan sind, ein falsches Bild zu zeichnen und uns als Gruppe (und eine Einzelperson aus unseren Reihen) zu diffamieren. Es scheint, als will der Donaukurier mit aller Macht verhindern, dass junge Menschen sich mit Politik auseinandersetzen. Wird sonst auch die Entpolitisierung der Jugend beklagt, so empört man sich nun eben, wenn Jugendliche sich in nicht genehmer Art und Weise engagieren, und schreckt vor üblen Mitteln der Hetze nicht zurück!
Wir fordern Sie auf, eine Gegendarstellung zu diesen Unwahrheiten zu verfassen und sich zu entschuldigen!

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